Und das als Windows-Knecht der ich nunmal bin Nach meinen ersten Erfahrungen mit dem Fire TV Stick und Kodi mal nicht auf der Windows Plattform zu installieren bin ich mutig geworden und wollte das nun unbedingt auch mal mit Linux und einem Raspberry Pi2 versuchen. Das erweiterte Ziel lautete mit der kleinen Schachtel eventuell den lärmenden, 6 Jahre alten HTPC aus dem Wohnzimmer zu verbannen und weiterhin mittels zentraler MySQL Datenbank sowie den Film & Serien Dateien auf meinem Windows-Heimserver anzudocken. Im Grunde hätte dies natürlich auch ein Fire TV Stick sein können – das es funktioniert habe ich ja bereits beschrieben, aber der Stick hat nunmal den entscheidenden Nachteil das er nur WLan kann. Das disqualifiziert Ihn dann überall dort, wo in der Wohnung kein ausreichendes Signal zustande kommt und/oder wo er permanent mit hochauflösendem Material (1080p) zu kämpfen hat. Da kann das Heimkino dann leider schnell zu einem Dia-Abend werden.
Also erstmal flugs so einen Zigarettenschachtel großen Mini-Computer besorgt. Kann man alles einzeln kaufen, oder für faule und Newbies wie ich einer bin in einem StarterKit. Das hat den Vorteil das gleich alles dabei ist um einen Raspberry mit Kodi an einem Fernseher zu betreiben (Kostenpunkt 60-70 EUR)

Raspberry Pi 2 Starterkit © by Alternate
Welche Linux Version jetzt installiert wird ist im Grunde egal, aber wie ja oben schon angedeutet komme ich ganz klar aus dem tiefen, ahnungslosen Tal der Windows-User. Für so’n Scheiß wie SSH und Kommandozeile bin ich ganz sicher zu alt Somit bleiben (so weit ich das überblicken kann) 2 Linux Systeme übrig die gemeinsam haben dass der Linux-Unterbau eigentlich nur dazu dient ein Kodi auf den Bildschirm zu zaubern. Die Rede ist von OSMC (vormals Raspbmc) und OpenElec. Das ich bei OpenElec gelandet bin hat eigentlich nur einen sekundären Grund, den ich aber hier mal kurz erklären möchte – auch in der Hoffnung das Ihr dadurch nicht in die selbe Falle stolpert.
Ich habe es zuerst mit OSMC probiert und die Installation und Einrichtung hat anhand der Erklärungen der Website auch ganz einwandfrei funktioniert. Ich habe dann OSMC/Kodi soweit konfiguriert das es eigentlich fast fertig war, es lief jedenfalls wunderbar. Dann aber, nach irgendeinem Neustart fingen die Probleme an – die Bildschirmauflösung war lausig und der Monitor wurde einfach alle paar Sekunden schwarz (hatte den Pi2 per HDMI Kabel an einem FullHD PC Monitor mit 1920 x 1080 px Auflösung).
Auch ein weiterer Neustart half nicht und Fehlersuche im OSMC-Forum brachte für mich als Neuling auch nichts zu Tage Man sollte denken, man verstellt in solchen Fällen einfach die Monitorauflösung, in Kodi zu finden unter ->System -> System ->Video-Hardware. Dumm nur, das der Monitor die meiste Zeit schwarz blieb und eine solche Navigation gar nicht mehr zuließ. Als Auflösung stand bei bei mir „DESKTOP“ so viel konnte ich erkennen, ändern konnte ich sie nicht mehr! Gut dachte ich, muss ein Bug in OSMC sein, also die MicroSD-Card ausgeworfen und mit OpenElec neu installiert. Ging auch eine ganze Weile ganz gut, dann aber das gleiche Problem wie oben beschrieben, also auch hier wieder in die Forum-Suche in der jemand erwähnte es könnte am benutzten HDMI-Kabel liegen. Gnaarz – also HDMI Kabel getauscht und siehe da, die Auflösung war immer noch lausig aber der Monitor hat nicht permanent auf schwarz geschaltet. Dadurch war ich in der Lage in das Einstellungsmenü zu gelangen und die Auflösung zu ändern – und zwar auf die richtigen Einstellungen. Hach wie geil – warum nicht gleich so
So war das und deswegen passiert hier auch alles weitere auf OpenElec Basis, es war nunmal die zweite Option wenn man aus welchem Grund auch immer mit der OSMC Installation auf die Schauze fällt. Im Grunde tun sich aber beide Systeme nicht viel, bei OpenElec finde ich die Sicherung/Wiederherstellungs Option sehr nett, dazu später aber mehr!
So – jetzt noch im Schnelldurchgang was wie zu tun ist um ein lauffähiges Kodi Media Center mit einem Fernseher und einem Rasbperry Pi2 zu realisieren!
- DiskImage von OpenElec besorgen (momentan aktuell stabile Version 6.0.0)
- Installationsanleitung lesen und den Win32 Diskimager besorgen
- OpenElec Image auf die SD-Karte installieren (mit Kartenleser per USB am Windows Rechner) und dann in den Raspberry einsetzen
- Einschalten und zuerst in die OpenElec Einstellungen gehen und globale Einstellungen vornehmen. Wenn Eure Filmdateien auf einem Windows Rechner liegen – Samba aktivieren!
Jetzt könnt Ihr Euch in Ruhe daran machen eventuell einen anderen Skin zu installieren, die Pfade zu den Film/Seriendateien zu setzen und weitere Add-Ons zu installieren. Wer wie ich eine zentrale MySQL Datenbank einsetzt, kann seine bereits auf anderen (Win)-Clients benutzte „advancedsettings.xml“ auch auf den Raspi kopieren. Besorgt Euch dafür entweder Filezilla oder den WinSCP, benutzt das SFTP-Protocol und setzt bei Hostname die IP-Adresse des Raspis ein (einzusehen im OpenElec Einstellegunsmenü), Port ist „22“, username „root“ und passwort „openelec“. Nach erfolgreicher Verbindung solltet ihr „Ausgeblendete Dateien/Ordner sichtbar machen – das geht im WINSCP bei Options -> Preferences -> Panels ->Show Hidden Files. Nun navigiert Ihr zum Ordner ->“/storage/.kodi/userdata“. Dort hinen kopiert ihr die „advancedsettings.xml“. Hier könnt Ihr natürlich auch noch ein paar mehr Einstellungsdateien aus der Windows-Welt übernehmen, also sowas wie die „passwords.xml“, „favorites.xml“, oder die Playlisten in den Ordner „Playlists“ sowie für eine MCE Fernbedienung auch die „keyboard.xml“ in den Ordner „Keymaps“. Habt Ihr alles fertig eingestellt?
Dann solltet Ihr jetzt noch folgendes tun! Geht noch einmal in das Openelec Einstellungsmenü. Falls Ihr wie ich nicht mehr den OpenElec Standardskin „Confluence“ benutzt, so legt Euch einen Shortcut zum „OpeneElec Configuration Add-On“ irgendwo auf Euer Hauptmenü. Jetzt geht Ihr auf System und „Sichern“ und aktiviert den Punkt „System und Kodi Datensicherung erstellen“. OpenElec erstellt nun eine Komplettsicherung auf der SD-Karte im Verzeichnis „/storage/backup“. Diese Sicherung im .tar Archiv könnt Ihr nun z.B per WinSCP auf ein WindowsLaufwerk sichern und auf der SD-Karte löschen falls Platzmangel herrscht. Falls es also mal die SD Karte im Raspi zerschiesst, braucht Ihr nur eine Ersatzkarte (eine 16GB Karte kostet so 6-7 EUR) wieder mit OpenElec installieren und könnt dann über „Datensicherung wiederherstellen“ Euer System in den Original Zustand versetzen. Das ist auch hilfreich wenn man nun noch den zweiten oder dritten Raspi dazu gesellen möchte. Ich werde den Raspi 2 in den nächsten Tagen und Wochen ausgiebig testen und habe den HTPC schon mal abgeklemmt. „Enjoy The Silence“ sag ich nur!
Viel Spaß mit Kodi auf einem Raspi 2